Tipps und Tricks für den Umgang mit Lücken im Lebenslauf
Die gute Nachricht zuerst: die beruflichen Lebensläufe verlaufen heute nicht mehr so gradlinig, wie noch vor ein paar Jahren. Der Jobwechsel scheitert, die Stelle wird aufgehoben oder eine längere Krankheit verursacht eine Lücke. Doch wie gehen wir mit diesen Lücken um?
Die Personaler haben in der Regel eine gutes Auge für solche Lücken, darum ist es ganz wichtig, nichts zu beschönigen, sondern sich Gedanken zu machen, wie die Lücken plausibel dargestellt werden können. Auch hier gilt heute: 1-2 Monate Pause bei einem Jobwechsel ist mittlerweile salonfähig. Deshalb ist darauf zu achten, dass die Arbeitsperioden immer mit Monat und Jahr dargestellt werden. Sonst kommt rasch der Verdacht auf, dass etwas vertuscht wird.
Wichtig ist, dass man offen und transparent kommuniziert und nicht mit Falschangaben den Lebenslauf beschönigt. Auf jeden Fall sollen die erworbenen Kompetenzen - auch wenn sie nicht direkt in den neuen Job einfliessen können - erwähnt werden. Beispiele:
- Reisen: haben Sie noch eine Sprache gelernt, auch wenn es nur Grundwissen ist?
- Arbeitslosigkeit: kurz und knapp erwähnen, im Lebenslauf sachlich die Gründe aufführen, keine Rechtfertigungen, kurze Begründung, Learning
- Krankheit: möglichst transparent im Lebenslauf erwähnen, soweit es dir natürlich bei der Kommunikation gegen aussen wohl ist. Theoretisch muss der Krankheitsgrund nicht einmal erwähnt werden, aber sobald es im Zeugnis schwarz auf weiss steht, wird man so oder so Stellung dazu nehmen müssen. Deshalb lieber gleich von Anfang transparent sein, dass verhindert unnötige Spekulationen über den Gesundheitszustand.
- Betreuungsarbeit: von Eltern, Kindern, Mutterschaft unbedingt erwähnen
- Es fehlen Zeugnisse vom elterlichen Betrieb, vom Betrieb des Ex-Mannes oder andere Einsätze - unbedingt nachverlangen, auch wenn es schon ein paar Jahre her ist
- bei längerer Arbeitslosigkeit ist es wichtig, nebst der Stellensuche auch weitere Kompetenzen selber anzueignen, die in Zukunft wichtig sein können. Sei es Sprachkurse (gibt es heute auch online diverse Möglichkeiten), eine eigene Webseite erstellen, online-Kurs für Social Media besuchen oder ehrenamtliche Tätigkeiten übernehmen. Zeige Eigeninitiative!
Schlussendlich ist massgebend, wie man mit den "Lücken" umgeht, was man daraus gelernt hat und was es schlussendlich an Erfahrung gebracht hat.
Das Ziel muss sein, das sich der Personaler soweit wie möglich durch das Dossier bewegt und sieht, was alles an Fähigkeiten und Erfahrungen da sind, nicht was fehlt.
Dazu braucht es Mut zur Offenheit, auch etwas Kreativität im Lebenslauf, aber auf jeden Fall immer eine individuell angepasste Lösung. Dabei berate ich Dich gerne!